Stressbewältigung: das Thema unserer Zeit

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Inhalt:

Wann Stress beginnt uns zu schaden, über unterschiedliche Methoden der Stressbewältigung sowie Tipps zum Stressabbau

Immer mehr und immer schneller: So könnte man kurz die Anforderungen unserer Zeit, vor allem die in unserer Berufswelt, kurz zusammenfassen. Wir müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit erledigt haben. Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat uns digitale und schnellere sowie effizientere Arbeitsprozesse beschert. Dadurch wurde auch die Kommunikation schneller. Das erwartete Arbeitstempo ist somit gestiegen. Es gilt als selbstverständlich, dass wir auf ein E-Mail sofort antworten, dass wir somit auch sofort eine Lösung für ein Problem haben und eine Entscheidung treffen sollen. Dazwischen hetzen wir von einem ZOOM-Meeting zum anderen. Versuchen private Erledigungen in freien Minuten am Smartphone regelrecht zeitlich hineinzuquetschen und nehmen uns immer weniger Zeit zum Entspannen oder einfach nur, um kurz durchzuatmen.

Die wichtigsten Infos zusammengefasst:

Erschreckendes Experiment

Apropos kurz sitzen und nichts tun. Der Neurobiologe Bernd Hufnagl und sein Forscherteam führen dazu seit 2004 in Unternehmen eine Studie durch. Fünf Minuten ohne Handy oder Ablenkung aus dem Fenster zu schauen – so lautet die simple Aufgabe der Teilnehmer. Währenddessen haben die Forscher das Nervensystem der Teilnehmer gemessen. Die erschreckenden Ergebnisse fast Hufnagl zusammen: „70 Prozent der Teilnehmer konnten während der fünf Minuten nicht entspannen. Schlimmer noch. Sie zeigten erhöhte Stressreaktionen und wurden immer unentspannter.“ Das war im Jahr 2004. „Bei der letzten Messung, im Jahr 2019, waren es schon 95 Prozent, die nach den fünf Minuten unentspannter waren als zuvor.“ Schuld daran hat laut Hufnagl vor allem der Blick auf das Smartphone und der ständige Drang aus Neugierde oder Angst etwas zu verpassen. „Man sieht deutlich, dass eine massive Verschlechterung eingetroffen ist, seit die ersten Smartphones auf den Markt gekommen sind“, sagt Hufnagl.

Dauerstress und Ängste

Die Digitalisierung, Druck in der Arbeit, die Pandemie, persönliche Probleme, Ängste, Konflikte mit nahestehenden Personen, finanzielle Sorgen, unsichere Zeiten, Krankheiten: Es gibt viele Ursachen für Stress. Sieht man sich mehrere Studien im deutschen Sprachraum an, kann festgestellt werden, dass etwa 80 Prozent der Menschen regelmäßig an Stress leiden. Ein Viertel davon leidet sogar unter Dauerstress. Alarmierend sind auch aktuelle Zahlen vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau Uni Krems. Laut dieser Studie von Anfang 2021 leidet rund ein Viertel der Bevölkerung (26 Prozent) an depressiven Symptomen, 23 Prozent an Angstsymptomen und 18 Prozent an Schlafstörungen. Betroffen sind vor allem junge Erwachsene (18-24 Jahre), Frauen, Arbeitslose und Alleinstehende. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sorgen, Ängste und Einsamkeit waren häufige Gründe. Als hilfreich dabei wurden dagegen das familiäre und soziale Umfeld, Sport, Hobbys und Stressbewältigung sowie Stressbewältigungsmethoden angeführt.

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Was genau ist Stress?

Blickt man etwa 200.000 Jahre zurück, musste der Steinzeitmensch sprichwörtlich jeden Tag ums Überleben kämpfen – gegen die Kälte, den Hunger und Feinde. Raschelte etwas im Busch, schlug die Amygdala im Gehirn sofort Alarm. Der Mandelkern sitzt in unserem limbischen System, das generell für die emotionale Verarbeitung zuständig ist. Die Amygdala ist prinzipiell immer aktiv, wie ein Radar tastet sie ständig unsere Umgebung nach Gefahren ab. Raschelte es nun im Busch, war nicht nur die gesamte Aufmerksamkeit des Steinzeitmenschens sofort dort, es wurden auch unmittelbar Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet. Die Muskeln spannten sich an, der Herzschlag und Blutdruck stiegen. Denn das System schaltete auf die drei Reaktionsmöglichkeiten: Kampf, Flucht oder Totenstarre.

Was genau ist Stress

Nun ist es so, dass wir 200.000 Jahre später noch immer dieselben neuronalen Netzwerke haben. Unser Gehirn und unser Körper reagieren noch immer gleich wie damals in der Steinzeit. Selbst bei jeder SMS, die am Handy ertönt, reagiert unsere Amygdala. Der Unterschied: Wir wissen zwar, dass es sich dabei um keine unmittelbare Gefahr handelt, aber unsere Neugierde, was denn nun in der Nachricht steht bzw. unsere Angst etwas zu verpassen, treiben uns an. Jetzt gab es in der Steinzeit vielleicht ein, zwei alarmierende Situationen am Tag. Wir aber leben in einer Welt, wo wir mit Informationen regelrecht überflutet werden. Laut dem Neurologen Hufnagl werden wir durchschnittlich alle elf Minuten unterbrochen. Alle elf Minuten wird unserem Körper ein „Rascheln im Busch“ signalisiert und wir reagieren darauf.

Was sind die Ursachen von Stress

Warum kommen wir überhaupt in den Stress-Modus, wenn doch die langfristigen Auswirkungen von Stress uns mental und körperlich schaden – was hat das für einen Sinn? Es gibt einen. Er liegt in der Frühzeit des Menschen und ist dem Ursprung nach sehr einleuchtend.

Über viele Jahrtausende hinweg sahen Stresssituationen für den Menschen gänzlich anders aus als heute. Stress bedeutete, beim Beeren- und Kräutersammeln plötzlich einem gefährlichen Tier gegenüberzustehen oder im direkten Kampf den Fleischvorrat der Sippe für die kommenden Tage erbeuten zu müssen. Dafür ist unser Körper enorm gut ausgelegt.

Wenn die Signale auf Stress stehen, werden unser Körper und Geist kurzfristig und kurzzeitig zu Höchstleistungen gepusht:

Der Herzschlag wird schneller und Hormone wie Adrenalin und Cortisol ermöglichen schnelle Reaktionen. So ist die Chance größer, das Beutetier tatsächlich zu erlegen oder dem gefährlichen Gegner zu entkommen. Wenig später, zurück in der schützenden Höhle, können sich die Systeme regenerieren und wieder in den Normalzustand zurückkehren – bis zur nächsten Stresssituation.

Nun leben wir aber nicht mehr in einem Steinzeit-Umfeld. Die Nahrungsbeschaffung ist eher langweilige Routine als nervenaufreibender Kampf und gefährlichen Tieren begegnen wir höchstens im Tierpark. Doch unser Nervensystem ist noch genauso gepolt wie zu den Zeiten, als wir uns Säbelzahntiger und Wolf gegenübersahen.

Das Stresssystem springt immer an, wenn wir befürchten, wir könnten die Kontrolle verlieren. Moderne Stressauslöser sind vor allem eine als zu hoch empfundene Quantität an Arbeit, schwierige Meetings und Gespräche oder auch Projekte, denen wir uns nicht gewachsen fühlen. Die Reaktionen sind die gleichen wie vor Abertausenden von Jahren – und damit nicht sonderlich gut an die „Gefahren“ des heutigen Alltags angepasst.

Und: Wenn wir nicht gut im Abschalten sind, kommen wir nicht mehr häufig genug in den Regenerationsmodus.

In Zeiten von ständiger Erreichbarkeit gibt es die sichere Höhle nicht mehr, die uns vor der Flut an E-Mails und lästigen Anfragen von Kollegen, Kunden, Vorgesetzten oder Mitarbeitern schützen könnte.

Was wir als Stress empfinden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ein Unfallchirurg, der es gewohnt ist, gegen die Uhr und den Tod zu kämpfen, wird nicht in Stress geraten, nur weil er im Stau steht und es nicht mehr rechtzeitig zum Einkaufen schafft. Eine andere Person kann schon ein unangenehmes Kribbeln verspüren und kurzatmig werden, wenn mehr als zwei Aufgaben auf dem Tisch liegen und man nicht weiß, wie sie bis zum Feierabend erledigt werden können.

Mütter geraten häufig in Stress, weil sie sich viel um andere kümmern und das Gefühl haben, dass für sie selbst keine Energie mehr übrigbleibt.

Die Folgen von Stress

Stress ist ja nicht nur negativ. Man denke an einen Auftritt auf der Bühne, dem man begeistert entgegenfiebert. Auch das erzeugt Stress. Zudem können wir in kurzen, sehr stressigen Situationen zu Höchstform überlaufen und genießen den Rausch von Adrenalin. Aber wenn wir nicht mehr in die Entspannung kommen, kann sich das Cortisol nicht mehr abbauen und schädigt unseren Körper. Je nachdem wie stark der Stress ist, wie lange er andauert und wie dünn unser Nervenkostüm ist, kann Stress eine Vielzahl an Krankheiten verursachen: Hashimoto, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Burn-out, Depressionen, Schlafstörungen, Tinnitus etc. Das Problem ist, dass Stress unser Immunsystem hemmt. Unserem Körper wird ja ständig vermittelt: Du musst kämpfen oder fliehen und in solchen Situationen können wir es uns nun mal nicht leisten, krank zu werden. Sobald wir dann aber in die Entspannung kommen, werden wir krank. Der Klassiker: Kaum sind wir im Urlaub, sind wir auch schon krank.

Leistungsschwach und ruhelos

Nun muss es nicht gleich zu einer chronischen Krankheit kommen, aber Tatsache ist, dass wir unter einer ständigen Überforderung leiden. Wir haben immer das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben. Wir sind nur gehetzt, getrieben und am Erledigen von Aufgaben. Hauptsache abgehakt, gesagt, geschrieben und weiter geht es mit dem nächsten Punkt auf der To-do-Liste. Dadurch reagieren wir nur noch auf die Reize von außen. Wir kommen nicht mehr in die Tiefe, in die Qualität zu unseren Projekten und auch zu unseren Freizeitaktivitäten. Denn durch die ständige Erreichbarkeit reagieren wir ja auch in unserer Freizeit auf die beruflichen Nachrichten am Handy. Außerdem erhöht sich durch das schnelle, oberflächliche Abfertigen die Fehlerquote. Das langfristige Denken verkümmert, weil wir ständig nur kurzfristig denken und handeln. Denn wir sind ja immer nur im Panikmodus, am Feuer löschen. Kopfweh, Kreuzweh, Schlafstörungen und eine innere Unruhe sowie häufige Gereiztheit sind erste, ernstzunehmende Anzeichen einer Überforderung. Außerdem geht langsam die Freude am Leben verloren. Denn wo nur Stress ist, kann kein Flow-Gefühl mehr entstehen.

Stress in der Arbeit und die Folgen

Stress ist nicht grundsätzlich schlecht. Wenn wir das Gefühl haben, der Situation gewachsen zu sein, wirkt er positiv, denn er treibt uns zu Höchstleistungen an.

Wir sehen Herausforderungen als Möglichkeiten, unsere Ziele zu erreichen. Doch wenn es uns zu viel wird, fühlen wir uns von Stress erdrückt. Wir haben das Gefühl, ihm nicht entkommen zu können und unsere Ziele nicht erreichen zu können.

Das wirkt sich negativ auf unsere Performance aus, denn wenn wir in dem, was wir tun, nicht mehr die Chance auf Erfolg sehen, geben wir – das ist ja nur folgerichtig – keinen vollen Einsatz mehr.

Dauerstress in der Arbeit zeigt sich auf körperlicher und auf mentaler Ebene – und beides hängt eng miteinander zusammen. Häufige körperliche Auswirkungen sind Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Mental äußert sich zu viel Stress oft als umfassende Lustlosigkeit, die sowohl Berufliches als auch Privates betrifft, denn die Betroffenen wollen eigentlich nur noch ihre Ruhe haben und entspannen. Sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, fällt schwer – indem man allerdings von einer Aufgabe zur nächsten springt, wird man noch ineffizienter und unzufriedener. Viele Stressgeplagte grübeln über die Sinnhaftigkeit ihres Tuns und fragen sich, ob sie beruflich auf dem richtigen Weg sind; die Freude an der Arbeit geht verloren.

Stress in der Arbeit

Die negativen Gedanken und Gefühle wirken natürlich bis weit ins Private hinein: Man kann nicht mehr abschalten, nicht mehr im Moment leben, nicht mehr das Familienleben genießen – und hat ein umso schlechteres Gewissen. Dies alles führt über längere Zeit zu anhaltender Frustration, zu Wut, Ärger, Traurigkeit und oft auch Hilflosigkeit.

Wenn du dich bereits so tief im Teufelskreis befindest, hole dir bitte schnell Hilfe. Für dringende Fälle stehen wir gerne auch kurzfristig zur Verfügung! 

Vielen Betroffenen fällt es schwer, sich ihre Lebenssituation ehrlich einzugestehen. Sie reden sich selbst ein, dass sie ja einen guten Job haben, genug Geld verdienen, ihre Familie gut ernähren können, dass bestimmt die Belastungen bald weniger werden (wenn erst einmal Projekt XY abgeschlossen ist) und man ja eigentlich gar keinen Grund hat, unglücklich zu sein.

Das schlechte Gewissen, keine Quality-Time mehr mit seinen Lieben zu haben, wird oft durch noch mehr Arbeit kompensiert. Sich einzugestehen, dass man doch eigentlich sehr unzufrieden ist, würde ja bedeuten, dass man vieles ändern müsste, und davor haben die meisten Menschen Angst.

Wenn du dir unsicher bist, wo du eigentlich gerade stehst und ob dein Stresslevel noch „normal“ ist, wende dich gerne an uns – wir gewährleisten dir einen objektiven und unvoreingenommenen Außenblick.

Video-Anleitung: Finde deine innere Ruhe in 4 Schritten - klappt sofort.

Der Umgang mit Stress - so bewältigst DU Stresssituationen

Stress ist ein Dauerbrenner und allgegenwärtiges Thema – in der Gesellschaft und natürlich auch bei uns in den Coachings. Ein Klient kam zu uns in einem Stresszustand, in dem er schon handfeste Schlafstörungen hatte.

Nicht nur seine Leistung in der Arbeit ging stark zurück, auch sein Familienleben litt darunter. In solchen Fällen arbeiten wir zunächst einmal daran, Routinen zur Entspannung und Regeneration in den Alltag einzubauen. Am Anfang erscheint es schwierig, denn man hat ja so schon das Gefühl, keine Zeit zu haben.

Doch es ist überaus wichtig – nicht nur der Pausen und ihrer positiven Effekte selbst wegen, sondern auch, weil man dadurch das Gefühl bekommt, Teile des Tagesablaufs wieder selbst bestimmte zu können. Im Falle unseres Klienten hatte das durchschlagenden Erfolg, denn als er gelernt hatte, wie er einfache Atem- und Meditationsübungen in seinen Alltag integrieren kann, wurde ihm klar, dass er auch andere Teile des Tages wieder unter Kontrolle bringen konnte.

Er beschäftigte sich mehr mit Dingen, die er verändern konnte. Sowohl im Job als auch in der Familie wurde er proaktiver und übernahm wieder das Steuer in seinem eigenen Leben. Über den Einstieg der Atem- und Meditationsübungen ließ er nach und nach die „Opferrolle“ des überarbeiteten Unternehmers hinter sich.

Ihm wurde klar, dass er der einzige war, der über den Rhythmus seines Lebens bestimmen sollte. Je mehr er das in die Tat umsetzte, umso mehr Lebensfreude gewann er zurück und der Stress ließ nach.

Stressbewältigung

Erster Schritt zur Stressbewältigung

Aus dem Grund ist der erste Schritt zur Lösung: Akzeptiere, dass du dein eigenes Tempo hast. Akzeptiere auch deine eigenen Grenzen und dein persönliches Energiekontingent sowie Bedürfnisse. Leider müssen wir die erst einmal wieder entdecken, da wir uns schon lange nicht mehr gespürt haben und nur fremdgesteuert sind.

Mehr zum Thema: Mehr Energie bekommen – 5 Tipps

Ziele von Stressbewältigung

  • Man nimmt das Ruder wieder in die eigenen Hände und bestimmt das Tempo selbst
  • Man kommt mehr in die Gelassenheit und lebt sein Tempo
  • Man hat wieder mehr Zeit für sich, seine Hobbys und Bedürfnisse
  • Man lebt gesünder
  • Man gewinnt mehr Lebensfreude Freude in der Arbeit 
  • Man ist ausgeglichener, weniger gereizt und schläft besser
  • selbstbestimmter leben
  • Man hat weniger Stress
  • Man ist zufriedener und hat wieder mehr Qualität in seinem Leben

Methoden der Stressbewältigung

Um den täglichen Stress bewältigen und wieder mehr zu sich und in die Entspannung finden zu können, benötigt es nicht nur eine klare Entscheidung, dass man etwas ändern möchte, sondern auch ein gutes Zeitmanagement. Dadurch gewinnt man schließlich Zeit und Spielraum für tägliche, wenn auch kurze, Entspannungsübungen und Methoden zur Stressbewältigung. Hier sind einige sehr effektive Methoden:

1. Sport

Cortisol wird natürlich bei körperlicher Betätigung abgebaut und viele bekommen einen klaren Kopf, wenn sie Sport machen. Andere wiederum powern sich zwar beim Sport aus, bleiben (beim Laufen zum Beispiel) aber erst recht wieder in der Gedankenspirale hängen und können ihre Probleme und Ängste nicht vergessen. Um noch besser in die Entspannung zu kommen, empfehle ich, sich beim Sport wirklich nur auf den Sport zu fokussieren – ohne Ablenkung von außen. Also zum Beispiel beim Laufen keine Musik zu hören oder einen Podcast, der womöglich einem wieder nur ein Thema vermittelt, wie wir was am besten leisten können. Aktiviere beim Laufen deine Sinne. Konzentriere dich voll und ganz auf deinen Atem, auf sämtliche Geräusche in deiner Umgebung, auf das, was du riechst und fühlst (im außen: der Wind zum Beispiel und auch im innen: Dein Herzschlag, Emotionen etc.). Du wirst sehen, durch diesen achtsamen, meditativen Zugang kommst du schneller in die Entspannung.

2. Autogenes Training

„Aus dem Selbst entstehendes Üben“ bedeutet Autogenes Training wortwörtlich, da diese Entspannungsmethode auf dem Selbsteinfluss basiert. Das heißt: Durch das wiederholte Vorsagen bestimmter positiver Gedanken werden Körper und Psyche positiv beeinflusst, wie zum Beispiel: „Ich bin ganz ruhig“, „Mein Atmen fließt ruhig und gleichmäßig“ etc. Man beruhigt sich somit selbst. Es braucht ein wenig Übung, aber mit der Zeit kann man dann relativ schnell von „wach“ auf „entspannt“ umschalten. Bücher, Podcasts oder auch YouTube-Videos unterstützen hier bei der genauen Vorgehensweise.

3. Meditation

In der hektischen Welt gibt es kaum noch Zeit, in der wir nichts tun oder einfach nur einmal unsere Gedanken beobachten. Meditation setzt genau hier an. Ein Irrglaube ist, dass das Ziel jeder Meditation sei, dass man nichts denkt. Viele machen sich dann Druck, glauben sie können nicht meditieren und lassen es somit ganz. Dabei kann man nichts falsch machen und das Ziel ist auch nicht, nichts zu denken. Im Gegenteil, jeder Gedanke darf gerne kommen, nur gehen wir dabei in eine Beobachterrolle. Wir registrieren die Gedanken und lassen sie wieder ziehen. Bei der Meditation trainiert man zudem seinen Fokus. Man fokussiert sich auf den Atem, wie er in den Körper ein- und wieder ausströmt. Tauchen Gedanken auf, bemerkt man diese und konzentriert sich dann wieder auf den Atem. So lernt man einerseits seine Gedanken zu beobachten und langfristig sich nicht immer damit zu identifizieren und andererseits seine Aufmerksamkeit wieder länger auf einer Sache zu halten. Zudem kommt der Körper in die Entspannung. Man trainiert dadurch aber auch, nicht sofort auf einen Reiz oder Gedanken zu reagieren. Man schafft sich dadurch einen inneren Raum der Entscheidung, ob man dem Gedanken oder Reiz nachgeben will oder nicht und vor allem wie. Diverse Studien belegen die positiven Effekte von Meditation, wie beispielsweise eine Studie der University of Wisconsin-Madison. Hier stellten Forscher fest, dass die Dichte der grauen Substanzen in Bereichen des Gehirns reduziert wurde, die mit Angst und Stress zusammenhängt. 

4. Achtsamkeitstraining

Was genau Achtsamkeit ist, kannst du in unserem Artikel Achtsamkeit als Stressbewältigung nachlesen. Diese zumeist auch kurzen, kleinen Übungen, die man jederzeit und an jedem Ort machen kann, verhelfen nicht nur zu einer schnellen Entspannung. Auch hier trainiert man langfristig den inneren Raum der Entscheidung und Gelassenheit. Kommt ein Reiz von außen, bleibt man zunächst ruhig und reagiert dann. Man nimmt sich dazu quasi immer wieder einmal raus aus dem Hamsterrad, in dem man sich auf seinen Atem konzentriert oder auf seine Sinne. So kommt man ganz im Moment an und beruhigt den Körper. 

5. Atmen und Ali

Der Atem ist generell ein wichtiger Anker bei der Stressbewältigung. Mit unserem Atem steuern wir unser ganzes System. Er ist immer bei uns. Konzentrieren wir uns auf ihn und nur auf ihn, kann uns das mit ein wenig Übung sofort runterfahren lassen. Atemzüge zählen beispielsweise, lässt uns schneller einschlafen. Einige Minuten lang die Bauchatmung durchzuführen, hilft auch beim Stressabbau. Oder du probierst regelmäßig am Tag einen ALI zu machen.

Und der geht so: 

ALI

ATMEN: Schließ die Augen. Konzentriere dich auf deinen Atem für einige Atemzüge.

LÄCHELN: Schenke dir selbst ein Lächeln und ein schönes Kompliment.

INNEHALTEN: Atme ruhig und mit geschlossenen Augen weiter und spüre deinen Körper (Fokus nach innen) und nimm auch mit deinen anderen Sinnen die Umgebung wahr (Fokus nach außen).

Den ALI kannst du jederzeit für ein bis zehn Minuten lang (nach Belieben) machen und wirst merken, dass du gleich entspannter bist.

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Stressbewältigungstraining in den Alltag integrieren

Hast du durch gutes Zeitmanagement ein wenig Raum für deine Bedürfnisse und Entspannungsmethoden geschaffen und dich auch für eine (eine reicht völlig!) Stressbewältigungsmethode entschieden, empfehle ich nun, eine Routine zu entwickeln. Denn es ist gar nicht so wichtig, wie lange du eine Methode zur Stressbewältigung einplanst, sondern, dass es täglich geschieht oder zumindest sechs Mal die Woche, sonst sieht man kaum positive Effekte. 

Ist es nun Autogenes Training, Meditation oder eine Achtsamkeitsübung, empfehle ich gleich in der Früh damit zu starten, da die Vorteile dadurch den ganzen Tag anhalten. Man startet entspannt in den Tag und macht die Entspannungsmethode zu seiner Morgenroutine. Und das kann für den Anfang wirklich nur fünf Minuten lang sein. Fünf Minuten bewusste Meditation zum Beispiel. Oder man legt eine Gehmediation auf dem Weg in die Arbeit ein, indem man zum Bus langsam einen Schritt nach dem anderen setzt und dabei seine volle Konzentration auf den Atem richtet. Probiere eine der Methoden eine Woche lang aus und achte auf das, was es mit dir macht. 

Gut zu wissen

  • Wir versuchen die zu viele Arbeit mit zu vielen Freizeitaktivitäten auszugleichen. Das funktioniert aber nicht. Besser ist: sich ein Hobby auszusuchen und aus Spaß und Lust dem Hobby nachgehen. Dabei wieder in die Tiefe gehen und in den Flow kommen und nicht wieder daraus das nächste Ziel (Marathon laufen können, ein Profi im Klavierspielen werden, etc.) machen. 
  • Vergleiche mit anderen erzeugt nur zusätzlichen Stress. Lerne, bei dir zu bleiben. Höre auf deine eigenen Bedürfnisse und akzeptiere deine Grenzen und Tempo.
  • Schaue dir auch deine Erwartungen und Ansprüche an. Wo sind jene objektiv gesehen zu überzogen oder zu unrealistisch? Wo überträgst du den Ehrgeiz auch ins Private und ist das wirklich notwendig? Höre damit auf, alles in Resultate messen zu wollen beziehungsweise immer nur auf das Ziel zu schauen. Versuche, den Leistungsanspruch gegen Spaß und Freude zu tauschen.
  • Aufenthalte in der Natur sind so erholsam, da die Natur nichts von uns will. Hier gibt es nichts zu leisten, nichts zu erledigen, kein Ziel zu erreichen. Wir müssen sie nicht berechnen oder etwas mit ihr tun. Versuche darum, so oft es geht, in der Natur spazieren zu gehen und dich dabei nur auf deine Sinne zu konzentrieren. Was siehst du? Was riechst du? Was spürst du? Das trägt unglaublich viel Positives zu unserer Entspannung bei. 

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Karrierecoaching und Persönlichkeitsentwicklung

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