Die Unzufriedenheit im derzeitigen Job nimmt zu? Die Freude ist längst weg? Dann wird es Zeit für einen Wechsel. So gelingt der Weg zum Traumberuf.
Es ist der Projektmanager in einem großen Konzern, Ende 30, der seinen Job mag, aber kaum mehr Zeit hat für seine Familie, da er so viel arbeitet und dem Stress nicht mehr gerecht werden möchte. Es ist die Mutter, Mitte 30, die nach der Karenz wieder ins Berufsleben einsteigen möchte. Und es ist der 50-Jährige, der finanziell gut aufgestellt ist, dem sein Job aber keinen Spaß mehr macht und er daher neue Herausforderungen braucht. Sie alle verbindet, dass sie sich weiterentwickeln wollen. Sie alle wollen Schritt für Schritt eine neue berufliche Richtung einschlagen. Aber welche Karriereleiter darf es nun sein?
Die wichtigsten Infos zusammengefasst:
- Die 4 Schritte zur perfekten Karriereplanung sind:
- Deine Werte klar sehen,
- Zu überlegen, wer du in 15 Jahren sein willst,
- Möglichkeiten scannen,
- Handeln statt Warten.
Unglücklich im Job
Die Pandemie hat gezeigt, dass viele Menschen unzufrieden mit ihrem derzeitigen Job sind. Vielleicht war vorher schon ein wenig Unbehagen da und man hat mit dem Gedanken gespielt, sich beruflich zu verändern. Kommen dann noch Gedanken hinzu wie „Die Arbeit macht überhaupt keinen Sinn“ oder „Es macht keinen Unterschied für die Welt, ob ich jetzt in die Arbeit gehe oder nicht“, sind das eindeutige Zeichen dafür, dass man eine berufliche Änderung vornehmen sollte. Oder bleibt man nur wegen des Geldes oder der Sicherheit? Hat man Angst vor einer Veränderung, denn die Kollegen und Abläufe kennt man, dennoch fühlt man sich bei der täglichen Arbeit mittlerweile gelangweilt und genervt. Man ist unglücklich. Und wir alle haben einmal Zeiten, wo wir nicht arbeiten möchten, weil es uns nicht freut. Das darf auch sein. Spürt man aber, dass man unglücklich ist und wird das in ein bis zwei Jahren nicht besser, sondern nur noch schlimmer, sollte man dem nachgehen und etwas ändern.
Angst bei der Karriereplanung?
Die Entscheidung ist gefallen. Man möchte sich beruflich verändern. Nur wo beginnen? Kündigt man aus einer Euphorie heraus, kann das bewirken, dass man planlos von einem Job zum nächsten springt und erst recht nicht seinen neuen Weg findet. Zudem ist das finanzielle Risiko größer, als wenn man einen soliden Plan hat. Andere wiederum nehmen die Haltung ein „ich schau mal ein bisschen“. Das sind jene, die zwar mit dem Gedanken einer beruflichen Änderung spielen, aber nur halbherzig bei der Sache sind und somit dann doch bei der bestehenden Firma bleiben. Eine große Herausforderung ist aber auch, emotionale Distanz zu schaffen, vor allem, wenn man schon sehr lange Teil der Firma ist, fällt das schwer. Viele denken dann: „Ich kann doch nicht meine Kollegen im Stich lassen“ oder „Das kann ich meinem Chef nicht antun“. Hier gilt es, sich ehrlich zu hinterfragen, ob das der Wahrheit entspricht oder womöglich nur doch wieder eine Ausrede ist, um sich nicht den neuen Herausforderungen stellen zu müssen. Denn die meisten Chefs und Mitarbeiter kommen ganz gut damit zurecht, wenn ein Mitarbeiter kündigt, auch wenn er noch so gut ist. Traut man sich die neue Karriereplanung nicht zu oder hat sogar Angst, kann ich eines aus mehr als 20 Jahre langen Coaching-Erfahrung sagen: Es ist nie so schlimm, wie man denkt. Und letztlich muss uns bewusst sein: Wenn wir keinen Plan für unser Leben haben, dann hat ihn jemand anderes für uns. Wer bestimmt, was in unserem Leben geschieht? Der Chef? Die Kollegen? Der Ehepartner? Oder doch du?
Karriereplanung: 1. Schritt - Werte
Viele, die einen neuen Job anstreben, machen den Fehler zuerst im Außen zu suchen. Sprich, sie schauen sich die Jobanzeigen oder Ausbildungswege an und schauen, wo sie hineinpassen könnten. Ich empfehle meinen Klienten immer, zunächst den Blick nach innen zu richten. Und zwar sieht man sich zunächst seine aktuellen, wichtigsten drei bis vier Werte an. Hier geht es zur genauen Vorgehensweise. Die Ermittlung seiner Werte geht recht schnell, sagt aber vieles darüber aus, wie man leben möchte und welche Werte wichtig sind. Zum Beispiel: Wenn der oberste Wert im Leben „Familie“ ist, dann ist demjenigen sehr wichtig, sehr viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Umgelegt auf den Job bedeutet das, dass man einen Beruf braucht, der familienfreundliche Zeiten garantiert. Ist der höchste Wert in seinem Leben „Sicherheit“, ist es hingegen schwerer, sich selbstständig zu machen und vielleicht sucht man sich dann einen Beruf, der einem diese Sicherheit so gut wie möglich garantiert. Und so helfen uns die Werte ein Stück herauszufinden, wer wir sind und was wir wollen. Das Wichtigste ist dann die Frage: Kann ich die aktuellen Werte in meinem Job und in meinem Leben so leben, wie ich es mir vorstelle? Denn ist zum Beispiel Mitgefühl ein wichtiger Wert in deinem Leben und in deinem Unternehmen herrschen alle Zustände, aber von mitfühlenden Kollegen ist weit und breit nichts zu sehen, kannst du nicht glücklich werden, auch wenn dir der Job an sich noch so viel Spaß macht.
Karriereplanung: 2. Schritt – Wer will ich sein?
Stehen die Werte fest, gilt es sich als Nächstes zu fragen: Wer will ich (je nach Alter) in zehn bis 15 Jahren sein? Man sollte sich also nicht fragen: In welcher Position sehe ich mich? Was möchte ich besitzen? Sondern eher auch hier an seine Eigenschaften und Fähigkeiten denken. Willst du mutiger werden? Willst du finanzielle Unabhängigkeit erreichen? Willst du jemand werden, der sportlich in den Tag startet und sich danach um sein Business kümmert? Möchtest du jemand sein, der ein Stück die Welt besser macht? Wer möchtest du bis ins kleinste Detail in 15 Jahren sein? Und welche Routinen bringt dich dazu jetzt schon im Alltag jeden Tag ein Stückchen näher?
Außerdem hilft das japanische Modell „Ikigai“ bei der Selbstanalyse.
Ikigai bedeutet so viel wie „wofür es sich zu leben lohnt“ und setzt dabei auf vier Aspekte:
- Was tue ich selbst so gerne, dass ich jeden Tag damit verbringen möchte?
- Was braucht die Welt, wo besteht Nachfrage?
- Womit kann ich meinen Lebensunterhalt verdienen?
- Was kann ich besonders gut, worin kann ich zu den Besten gehören?
Die Schnittmengen zeigen dann, wo man ansetzen kann. Und man kann hinterfragen, was einem im Leben fehlt und konkret daran arbeiten.
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Karriereplanung: 3. Schritt – 4 Möglichkeiten
Weiß man nun ungefähr, wo man steht und wo man hin möchte, gibt es nun vier Möglichkeiten, wie es weitergehen kann:
1: Den bestehenden Job anpassen
Oft ist es eine Lösung, den bestehenden Rahmen oder die Umstände im jetzigen Job zu verändern. Kannst du deinen Aufgabenbereich ändern, in ein anderes Team kommen, gibt es die Möglichkeit eines internen Wechsels? Liegt es eher am Inhalt oder am Klima, dass dir der Job nicht zu 100% entspricht? Frage nach Veränderung, sei dabei ehrlich und offen. Meistens ist man überrascht, was möglich ist.
2: Ein ähnlicher Job in einem anderen Unternehmen
Wenn dir dein Job an sich Spaß macht und dich interessiert, es aber am Unternehmen liegt, dass du dich nicht entwickeln kannst, dann sieh dir Optionen in der gleichen Branche bei anderen Unternehmen an. Ein Wechsel in eine ähnliche Position ist normalerweise zu machen, es ist aber wichtig, dass du davor weißt, warum du wechselst. Vielleicht stimmen ja auch nicht deine Werte mit denen des Unternehmens überein? Sonst hast du gute Chancen, die gleichen Herausforderungen im nächsten Unternehmen wiederzufinden.
3: Eine andere Branche, gleiche Position
In dieser Lösung versuchst du, deine Berufserfahrung mitzunehmen und sie in einer anderen Branche möglichst gut zu “verkaufen”. Dabei orientiere dich in erster Linie daran, welches Spezialwissen du dir in deiner derzeitigen Position aneignen kannst. Dann überlege, in welcher Branche genau dieses Wissen etwas wert ist. Hole dir dafür Unterstützung von einem Personalberater oder einem Coach, denn die sehen Chancen oft besser branchenübergreifend.
4: Etwas ganz anderes machen
Was ist damit gemeint? Der häufigste Weg ist es, neben seinem derzeitigen Job eine Weiterbildung oder eine gesamte Ausbildung zu beginnen und sich nebenbei ein zweites Standbein aufzubauen. Dafür empfehle ich dir auf jeden Fall, dich begleiten zu lassen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit einer Bildungskarenz. Oder du kannst es dir leisten, ein Sabbatical einzulegen. Das bringt dich auf neue Gedanken und du kannst dich neu kennenlernen. Oder du spielst mit der Idee, dich selbstständig zu machen? Auch in diesem Fall empfehle ich, dich von einem Coach beraten zu lassen. Selbstständigkeit ist ein Marathon und natürlich die optimale Variante, wenn du deine Werte zu 100 Prozent leben willst.
Hat man übrigens Schwierigkeiten sich zu entscheiden, sollte man mit der kleinstmöglichen Veränderung anfangen. Reicht das nicht aus und man ist noch immer unzufrieden, probiert man es mit der nächstgrößeren Veränderung. Setze dir aber hier bewusst eine Deadline. In etwa drei bis vier Monaten solltest du bei deiner endgültigen Entscheidung angekommen sein.
Karriereplanung: 4. Schritt – Zeit zu handeln
Ist auch die Entscheidung für eine der oben beschriebenen Varianten getroffen, heißt es nun, seine Bedürfnisse zu kommunizieren und zu handeln. Dazu redet man entweder mit dem Chef über seine Vorstellungen und Wünsche oder man startet damit, sich auszuprobieren. Man sieht sich am Stellenmarkt um, bewirbt sich und redet auch mit ehemaligen Kollegen, die ebenfalls diesen Schritt gewagt haben und nun erfolgreich sind. Das kann sehr inspirierend sein. So kommt man nicht nur auf Ideen, sondern gewinnt an Selbstvertrauen, dass der Weg doch der richtige ist, falls noch Zweifel bestehen. Hilfreich ist auch (vor allem, wenn es sich beim Karrierewechseln um eine neue Branche handelt), sich mit Leuten aus der (neuen) Branche zu vernetzen und damit ein Gefühl für den aktuellen Markt zu bekommen. Auch das kann Mut geben, motivieren und inspirierend sein. Außerdem knüpft man bereits wertvolle Kontakte.
Idealerweise gleitet man quasi Schritt für Schritt in seinen neuen Berufsweg über. Für den Prozess kann man sich schon einmal ein Jahr bis zwei Jahre Zeit nehmen. Vor allem dann, wenn man einen komplett anderen beruflichen Weg einschlagen möchte. Hier rate ich auch jedem, dass er sich beratend begleiten lassen sollte. Denn da sind dann womöglich eher größere Ängste, Bedenken sowie Hürden vorhanden. Außerdem können einem die Vielzahl der anstehenden Entscheidungen überfordern und ein Coach führt Ratsuchende Schritt für Schritt durch diesen Dschungel, damit man am Ende keine Irrwege geht.
Karriereplanung: Falsches Denken vermeiden
Das Gute vorweg: Egal für welchen Weg man sich entscheidet, es ist meist leichter als man denkt. Man unterschätzt nur immer seinen eigenen Wert, steigert sich zu sehr in Ängste, Ungewissheiten und bleibt dann lieber beim sicheren Beruf, den man zwar nicht mehr mag, aber da weiß man wenigstens, was einem täglich erwartet. Außerdem hat man oft ein falsches Bild vom Markt und der Branche. Hier hilft übrigens ein Gespräch mit einem Personalberater und/oder eine gründliche Recherche, um ein realistisches Bild zu seinen Chancen zu erhalten.
Schaue dir auch deine Ängste näher an. Macht die Angst objektiv gesehen Sinn oder sind es vom Kopf konstruierte Fantasieängste? Sprich, in Wahrheit ist noch nichts passiert, aber man hat schon einmal die Angst zu einem möglichen Katastrophenszenario. Und nur, weil man sich bewerben geht und mit anderen Leuten redet, passiert ja noch nichts. Nimm also die Ängste an. Sage „ja“ zu ihnen, aber hinterfrage diese auch. Denn da wo Angst ist, kann man auch etwas lernen und besser werden.
Traut man sich generell wenig zu, möchte ständig sicher gehen und wenig riskieren? Dann empfehle ich zuerst, eine kleine Hürde zu bewältigen. Eine kleine Hürde, die zwar unangenehmen ist, wo es aber höchst unwahrscheinlich sein mag, dass etwas dabei schiefgehen kann. Traut man sich dann mehr zu, kann man die nächst größere Hürde in Angriff nehmen und so steigert man sich schließlich und erreicht auch langfristig und sicher sein Ziel.
Generelle Tipps zur Karriereplanung:
- Plane in Ruhe und etwa 15 Jahre im Voraus
- Lerne deine eigenen Werte kennen
- Gleiche deine Werte mit deinem Leben ab
- Bei jeder Entscheidung frage dich: Bringt mich dieser Schritt näher an mein Ziel?
- Frage dich auch: Kannst du dich im derzeitigen Job so weiterentwickeln, damit du deinen Traumjob findest?
- Entwickle einen langfristigen, gut durchdachten Plan
- Bedenke: Du willst das Ziel sicher und nicht schnell erreichen
- Hole dir gegebenenfalls Hilfe und Unterstützung von einem Profi
Gerne kann ich dich aber auch jederzeit beraten und begleiten, je nachdem wo du gerade stehst. Kontaktiere mich einfach. Ich freue mich.
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